W wie Wolle…
Bei uns auf dem Biohof Rigi lebt auch eine kleine Schafherde. Es sind Weisse Alpenschafe, die bei uns unter den Hochstammbäumen grasen, begleitet von einem Schafbock der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf.
Die zehn Auen leben mit ihren Lämmern und dem Schafbock dreiviertel vom Jahr draussen. Erst wenn es draussen kein Futter mehr gibt, oder es anfängt zu schneien kommen sie in den Stall. Jedes Jahr ziehen wir ein bis zwei Lämmer gross, um die Herde jung und gesund zu erhalten. Den Bock müssen wir jedoch zukaufen, um frisches Blut in die Herde zu bringen.
Die Schafe helfen uns, die Hochstammanlagen mäusefrei zu halten, in dem sie mit ihren Klauen die Mäusegänge eintreten. Die Auen lammen ein bis zweimal im Jahr und von den Lämmern erhalten wir Fleisch. Die Lämmer bleiben bis zu neun Monate bei ihrer Mutter, danach bringen wir sie zum Metzger. Wie unser Rindfleisch, bieten wir auch das Lammfleisch im Mischpaket an. Die Wolle der Schafe, die durch das Scheren anfällt, nutzen wir als Langzeitdünger unter den Tomatenstauden oder bei Obstbäumen. Aber auch die Felle der Lämmer werden verarbeitet. Wir bringen sie zum Gerben, wo sie eine Naturgerbung erhalten und so ihren wohlriechenden Schafsduft nicht ganz verlieren. Danach verkaufen wir sie.
Übrigens: Lammfelle sollen eine ähnliche Wirkung haben wie Sonnenlicht. Was gibt es Wohligeres, als sich an einem düsteren, kalten Wintertag auf einem Schaffell einzukuscheln.
Léonie Bolliger
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